Rund 25 interessierte Besucher konnte der Brettener Ortsverband der LINKEN am 18. Oktober zu einer Veranstatung mit dem Thema „Gemeinwohl-Ökonomie – eine Chance für die Gemeinden ?“ begrüßen. Elke Renz, die eingeladene Referentin von der Regionalgruppe Karlsruhe der Organisation „Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ)“, stellte zunächst in einem anschaulichen Vortrag das neue Wirtschaftskonzept der GWÖ vor.
Dabei betonte sie gleich am Anfang: „Geld ist dabei nur ein Mittel und kein Zweck. Zweck des GWÖ-Ansatzes ist ein gutes Leben für alle!“ Auf dem Weg dorthin sind alle Tätigkeiten von Wirtschaftsunternehmen, aber z.B. auch von Kommunen, danach zu bewerten, ob sie dem Gemeinwohl (ökologische Nachhaltigkeit, Einhaltung sozialer Standards, usw.) verpflichtet sind. Im Rahmen einer „Gemeinwohlbilanz“ werden dann Punkte vergeben, wobei eine hohe Punktzahl zu staatlicher oder kommunaler Förderung führen soll.
Elke Renz nannte eine Reihe von Unternehmen, aber auch von kleineren Gemeinden, die das GWÖ-Konzept bei sich bereits realisiert haben. Gerade auf der kommunalen Ebene bietensich zahlreiche Ansatzpunkte. Das gilt z.B. für die Kriterien bei der kommunalen Wirtschaftsförderung, der Ansiedlungspolitik der Gemeinden, das Beschaffungswesen, die Sozial- und Beschäftigungsstandards und anderes mehr.
In der anschließenden Diskussion, an der sich viele Besucher beteiligten, wurden zahlreiche Fragen thematisiert. So ging es zum Beispiel um die Einbeziehung von Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretern in die Strategie der GWÖ, die angesichts der gewerklichen Fixierung auf die Tarifrunden noch ganz am Anfang steht. Skeptisch äußerte sich eine Besucherin über die konkrete Durchsetzungsfähigkeit des Konzepts angesichts der gewaltigen Macht der großen Konzerne. Generell aber wurde das GWÖ-Konzept als ein wichtiger Impuls angesehen, der in weitere Überlegungen zu einer linken Politik im Land einzubeziehen sei.