Zwei auf einen Streich: Brettener Linke gegen PEGIDA und Stuttgart 21

07. Januar 2015  Veranstaltungsberichte

Mehr als 8000 Menschen demonstrierten am Montag, dem 5. Januar in Stuttgart gegen die rassistische Hetze der sogenannten PEGIDA-Bewegung und für ein solidarisches Zusammenleben von Migranten und Deutschen. Trotz extrem kurzfristiger Ankündigung fuhr auch eine Abordnung von fünf Genossinnen und Genossen des Brettener Ortsverbandes der LINKEN in die Landeshauptstadt, um an dieser Manifestation gegen Fremdenfeindlichkeit teilzunehmen. Fremdenfeindlichkeit spaltet die Menschen und lenkt sie von der Tatsache ab, dass die wirkliche Grenze nicht zwischen Völkern oder Religionen, sondern zwischen Oben und Unten, zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten, verläuft.

Auf dem Stuttgarter Schlossplatz trafen wir auf ein breites Spektrum von Demonstranten, das von kirchlichen Kreisen, Gewerkschaften und Ausländerorganisationen über GRÜNE, SPD und PIRATEN bis hin zu LINKEN-Mitgliedern aus ganz Baden-Württemberg, DKP-Leuten und Anhängern der MLPD reichte. Besonders positiv fiel auf, dass außerordentlich viele junge Menschen an der Kundgebung teilnahmen – weit mehr jedenfalls, als an vielen anderen Demonstrationen, die wir in den letzten Jahren in Stuttgart oder auch in Karlsruhe erlebt hatten.

Nach der Aktion gegen den Rassismus von PEGIDA trafen wir in einem benachbarten Bereich des Schlossplatzes auf eine weitere Demonstration – die allwöchentliche „Montagsdemo“ gegen das Wahnsinnsprojekt „Stuttgart 21“. Mit Trommeln und Trillerpfeifen machten die S-21-Gegner auf sich aufmerksam. Das Thema „Stuttgart 21“ hat in der Arbeit des Brettener Ortsverbandes schon seit seiner Gründung eine wichtige Rolle gespielt, mehrere Genossen waren bereits 2010/11 gegen S-21 aktiv. Also schlossen wir uns dem (polizeilich eigentlich untersagten) Zug durch die Königsstraße bis zum Hauptbahnhof an.

Am Bahnhof angekommen wurde, als Zeichen des Widerstandes gegen das Bauprojekt, kurzfristig die Straße blockiert. Bei dieser Gelegenheit trafen wir noch einen weiteren Brettener, der bei der Initiative „Baden gegen S-21“ aktiv ist und begrüßten ihn freudig. Um weitere Blockaden zu verhindern, sperrte die Polizei kurzfristig die Straße vor dem Bahnhof ab, womit sie viel Unmut von Seiten der Demonstrationsteilnehmer, aber auch unbeteiligter Passanten auf sich zog.

„Doppel-Demo“ in Stuttgart – zwei Aktionen auf einen Streich: für uns Brettener war das ein gelungener Jahresauftakt, ein Warmlaufen für weitere Aktionen, die dieses Jahr noch anstehen. Als sozialistische Partei werden wir weiter am Ball bleiben und überall dabei sein, wo es darum geht, antikapitalistische Positionen auf die Straße zu tragen, dem Profitsystem der Banken und Konzerne Widerstand entgegen zu setzen und Rassismus in die Schranken zu weisen – in Bretten, in Stuttgart und anderswo!


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