AfD: die wahren Salafisten

05. Dezember 2014  Allgemein, Kommunalpolitik

Die demokratische Maske fallen gelassen hat nunmehr der Kreisverband Karlsruhe-Land der „Alternative für Deutschland (AfD)“. In einer von den Brettener Nachrichten am 03.12. veröffentlichten Pressemitteilung der AfD äußert diese Partei Sympathien für nicht näher benannte „Bürger“, die keineswegs nur den seit Monaten umstrittenen Standort des Moschee-Neubaus, sondern das Bauvorhaben an sich in Frage stellen. Das heißt: die AfD gibt zu erkennen, dass auch sie die Neuerrichtung eines Moscheegebäudes in Bretten und damit die Möglichkeit einer angemessenen Religionsausübung der Brettener Muslime ablehnt.

Dies wird umso deutlicher, wenn die AfD in der gleichen Pressemitteilung von einer „schleichenden Islamisierung“ spricht und das Gespenst einer „Ausbreitung der islamischen Gesetzgebung, der Scharia“ an die Wand malt. Das ist üble, islam- und ausländerfeindliche Hetze, durch die das jahrzehntelange friedliche Miteinander von Religionen und Kulturen in unserer Stadt in grob fahrlässiger Weise in Frage gestellt wird !. Positionen wie die der AfD gefährden den öffentlichen Frieden und bereiten den Boden für die Ausgrenzung von Minderheiten. Wie schnell dann aus Ausgrenzung Verfolgung werden kann, hat man in diesem Land bekanntlich schon einmal erlebt. Dass auf diese Weise der wirkliche Widerspruch in diesem Land, der eben gerade nicht zwischen Muslimen und Nichtmuslimen, sondern zwischen Oben und Unten verläuft zugekleistert wird, dürfte durchaus im Kalkül der wirtschafts- und unternehmerfreundlichen AfD liegen.

Mit ihrer Ablehnung des Moschee-Neubaus, die einen offenen Angriff auf die Religionsfreiheit unserer muslimischen Mitbürger darstellt, steht die AfD in einer Linie mit jenen, die sie immer wieder gerne heranzieht, wenn es darum geht, islamfeindliche Hetzte zu verbreiten: den Salafisten. Während  die  Salafisten des „Islamischen Staats“ religiöse Minderheiten in Syrien und im Irak bekämpfen, versucht die AfD, religiöse Minderheiten in Deutschland und konkret in Bretten niederzuhalten. Dem gilt es, hier wie dort entgegen zu treten.


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