Hundertausende kurdische Familien sind aus dem Nordirak und aus Syrien vor der Gewalt der mörderischen IS-Milizen in die kurdischen Gebiete der Türkei geflüchtet. Etwa 250.000 yezidische Kurden konnten sich aus Sindjar im Nordirak retten. Für sie gibt es keine staatliche Hilfe in der Türkei. Die meisten von ihnen leben in Notunterkünften, die die kurdischen Kommunen in der Türkei bereitgestellt haben. Aus Syrien sind bislang mehr als 1,6 Millionen Menschen geflüchtet, darunter über 500.000 Kurden. Nur etwa 220.000 Flüchtlinge aus Syrien leben in Lagern der türkischen Regierung. Vor allem den kurdischen Familien bleibt der Zugang zu den staatlichen Lagern versperrt. Ihnen fehlt es an allem: Kleidung, Verpflegung, Unterkünfte.
Die kurdischen Kommunen versuchen alles, das Leid der Flüchtlinge zu lindern. Da die kurdischen Städte und Kommunen von staatlicher türkischer Seite kaum unterstützt werden und unterfinanziert sind, spitzt sich angesichts des Winters die humanitäre Lage der Flüchtlinge zu. Im Dezember berichtete der frühere Oberbürgermeister von Diyarbakir und Menschenrechtler Osman Baydemir bei einem Besuch in Karlsruhe über die großen Anstrengungen der kurdischen Kommunen, die Flüchtlinge zu versorgen. In Diyarbakir, wo der Karlsruher Verein Flüchtlingskinder Diyarbakir e.V. seit mehr als 10 Jahren Kinderprojekte betreibt, sind ca. 20.000 Menschen untergekommen. Auch in den Regionen und Städten Cizre, Batman, Şırnak, Mardin, Urfa, Idil, Antep und Siirt haben die Kommunen Unterkünfte zur Verfügung gestellt.
Laut Angaben des Flüchtlingswerks der Vereinten Nationen sind mehr als die Hälfte der Flüchtlinge Kinder, davon 37 Prozent unter 12 Jahren alt. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) berichtet über die Hilfe ihrer Partnergewerkschaft Eğitim Sen. Ihre Mitglieder unterrichten kostenlos tausende Kinder in Zelten und Behelfsunterkünften in ihrer Muttersprache.
Die Bürgermeister, Kommunalparlamente und Stadtverwaltungen der kurdischen Städte der Türkei haben sich auf einer Plattform zusammengeschlossen, um der drohenden humanitären Katastrophe zu begegnen. Diese lebenswichtige Initiative wollen wir mit unserer Veranstaltung unterstützen. Wir hoffen auf Ihre Unterstützung!
Das Konzert findet am Samstag dem 31.01.2015 ab 18:30 Uhr in Karlsruhe, Albert-Schweitzer-Saal (Rheinhold-Frank-Str. 48, Mühlburger Tor)
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