Katholisches Altenheim: Hinters Licht geführt?

02. Juli 2017  OB-Wahl in Bretten

Zu den neuesten Entwicklungen um das Brettener Katholische Altenheim erklären OB-Kandidat Heinz-Peter Schwertges und Stadtrat Hermann Fülberth für die Brettener LINKE

Wie jetzt bekannt wurde, beschloss der Aufsichtsrat der städtischen Kommunalbau GmbH, daß das für einen Neubau des Katholischen Altenheims vorgesehene Gelände auf dem Mellert-Fibron Areal an den Betreiber (die CARITAS) für 25 Jahre in Erbpacht vergeben werden soll. Damit waren die Wüfel eigentlich schon gefallen. Was sich danach vor allem seit der Gemeinderatssitzung am 16. Mai abspielte, war Possenreißerei. Vertreter verschiedener Gemeinderatsfraktionen, die im Aufsichtsrat vertreten sind, vergossen reichlich Krokodilstränen. Der spürbare Unmut nicht nur in der katholischen Kirchengemeinde, sondern in der Gesamtbevölkerung wurde scheinbar aufgegriffen, obwohl der Beschluss der Kommunalbau GmbH eigentlich hätte bekannt sein müssen.

Oberbürgermeister Wolff zeigte sich  in voller Kenntnis des Aufsichtsratsbeschlusses vordergründig offen für Alternativvorschläge (Sporgasse, Gelände des kath. Pfarrhauses) und bezeichnete letzteres ausdrücklich als „eine gute Idee“. Nur DIE LINKE, die im Aufsichtsrat nicht vertreten ist, nahm offensiv Stellung gegen die Verlagerungspläne.

Durch Medienberichte wurde dann am Freitag, 23. Juni bekannt, daß bereits am Dienstag, dem 20. Juni ein gemeinsames Gespräch zwischen Yvonne Hürten ( CARITAS), dem Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde, der Firma Südbau und OB Wolff stattgefunden hat. Es blieb der Geschäftsführerin des zuständigen Caritasverbandes nach diesem Gespräch vorbehalten, alle Alternativvorschläge vom Tisch zu wischen und anzukündigen, daß die CARITAS darauf besteht, ein Altenghetto am Stadtrand einzurichten. Folgt man der Argumentation der Frau Hürten, wird deutlich, daß hierfür rein betriebswirtschaftliche Argumente ausschlaggebend sind. Das Wohl der Senioren und stadtplanerische Überlegungen zählen nicht – es geht nur um die „Kohle“. Dabei ist die CARITAS zu keinem Kompromiß bereit, sie droht sogar an, bei Nichterfüllung ihrer Forderung nach einem Neubau auf dem Mellert-Fibron-Gelände die katholische Altenpflege ganz aus Bretten abzuziehen.

Fazit bleibt: der Gemeinderat und die Öffentlichkeit sind  wieder einmal verschaukelt worden. Mit Spitzfindigkeiten wie „es ist noch nichts in trockenen Tüchern“ oder „ich bin für alles offen“ wird bewußt ein Schleier der Desinformation vor wichtige kommunale Angelegenheiten gezogen. Das Operieren der Stadt und insbesondere des Oberbürgermeisters in dieser Angelegenheit sind blamabel. DIE LINKE besteht weiterhin auf dem Erhalt des Katholischen Altenheimes im Stadtzentrum und einer offenen Informationspolitik seitens der Verwaltung und der Kommunalbau GmbH. Es wird Zeit, so manches Zwielicht auszuleuchten und die Frage zu stellen: „wem gehört die Stadt“.

 


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