Vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingswelle zeigen sich seit Monaten Hilfsbereitschaft und Solidarität mit den in ihren Heimatländern Bedrängten, mittlerweile aber immer öfter auch Ausbrüche von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Ausländerhass.
Aus den Reihen der AFD ertönt der Ruf nach Wasserwerfern und Schusswaffengebrauch gegen Flüchtlinge an den Grenzen. Diese Stimmungsmache bleibt nicht ohne Folgen: in vielen Städten tobt sich mittlerweile ein rassistischer Mob vor Asylbewerberheimen aus und Menschen, die aus Furcht um Leib und Leben ihre Heimat zurücklassen mussten, sehen sich hier in Deutschland tätlichen Angriffen von Nazis ausgesetzt. Fast täglich sind Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte zu verzeichnen, auch hier in Baden-Württemberg, Ende August z.B. vor unserer Haustür in Remchingen.
Auch nach Bretten schwappt die ausländerfeindliche Welle. Sie äußert sich „inoffiziell“ an Stammtischen, sie schwappt in die Leserbriefspalten der örtlichen Zeitungen und war im Oktober unübersehbar mitten in der Stadt angelangt: auf dem Marktplatz präsentierten sich dort an ein und demselben Tag Propagandastände der rechtspopulistischen AFD und der offen neonazistischen Partei „Die Rechte“. Mittlerweile ist der Punkt erreicht, an dem den menschenfeindlichen rechten Hetzern und Stimmungsmachern auch hier in Bretten energisch entgegengetreten werden muss!
Wir treten ein für eine solidarische Stadt in der im Geiste des Anstands und der Menschlichkeit Flüchtlinge willkommen sind und rechte Ausländerfeinde in die Schranken gewiesen werden.
Es ist unsere Überzeugung, dass die Bekämpfung der Fluchtursachen im eigenen Land, hier bei uns, ansetzen muss, insbesondere bei den deutschen Waffenlieferungen in Krisengebiete und den ungerechten, Hunger und Armut produzierenden Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Ländern der 3. Welt,
jeder, der als Asylbewerber oder Bürgerkriegsflüchtling hierher kommt, das Recht auf Existenzsicherung und menschenwürdige Unterbringung hat, jede Art von Ausländerfeindlichkeit ganz grundsätzlich Menschenfeindlichkeit ist und nicht geduldet werden kann.
In diesem Sinne rufen wir alle Bürger im Raum Bretten dazu auf, die Werte des Anstands und der Mitmenschlichkeit öffentlich und privat vorzuleben. Das heißt:
Willkommen und Beistand für die Geflüchteten, entsprechendes Einwirken auf die politischen Entscheidungsträger in der Region, Zurückweisen jeder ausländerfeindlichen Hetze – immer und überall!
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